Juni-Juli 2008
Unsere beiden Mädel sind sehr temperamentvoll; zwischendurch fliegen
da schon mal die Fetzen. Meist ist Ronja diejenige, die nix zu lachen
hat( ihr PON-Lachen gleicht übrigens mehr einem Grinsen, es sieht
herrlich aus, wenn sie nur ganz kurz ihre Lefzen hochzieht und mit
den geschlossenen Zähnchen ultraschnell lacht…), sie kann sich aber
inzwischen sehr gut zur Wehr setzen.
Irgendwie waren wir in diesen beiden Monaten ständig beim Tierarzt,
abgesehen von den normalen Impfungen war eigentlich immer einer von
beiden krank und zwar so richtig!
Ronja wollte eines Morgens weder fressen noch trinken; für einen PON,
mag er auch noch so klein sein, ein Verhalten, dass (zumindest bei so
einem Winzel-Welpen) zur Sorge Anlass gibt.
Einen Magen-Darm Infekt schloss unser Tierarzt aus, er schickte uns mit
einer Nierenschale raus:
Urinprobe
Die Kontrolle ergab tatsächlich eine Infektion übelster Art, die zudem sehr
langwierig war und weitere Urinproben erforderlich machte. Mit einer
(ausgedienten!!!) Suppenkelle übrigens kein Problem mehr, außer dass
Ronja diese Manipulation beim Pieseln ziemlich daneben fand…
Sie wollte der Konfrontation aus dem Weg gehen und war eigentlich schon auf dem Rückzug, als die andere Hündin mal kurz ihr Ohr tackerte…

Ein „ich lass nur mal kurz den Tierarzt drauf gucken, wegen der leichten Sickerblutung“ entwickelte sich zu einer OP unter Vollnarkose kurz bevor die Praxis geschlossen wurde, da der Knorpel auseinanderklaffte und von selbst nicht heilen würde.
Zudem war ich allein mit ihr beim Arzt, was die Rückfahrt auf diese Weise unmöglich machte, da ein noch teilnarkotisierter Hund nicht ohne Aufsicht sein kann. Dazu kam noch der obligatorische „Trichter“, den sie nun tragen musste um das Ohr nicht wieder auf zu kratzen. Ein benommener UND unhandlicher Hund-na klasse!!
Multitasking war zwar im Moment bei uns an der Tagesordnung , aber nun war guter Rat teuer, da alle Führerscheinbesitzer unserer Familie außer Haus waren. Nach etlichen Telefonaten unserer Tierärztin (die Praxis verdient in unseren Augen sowieso den Nobelpreis…) fanden wir einen Chauffeur für Katharina, die dann unsre Patientin auf dem Rücksitz umsorgte…
Für weitere Zwischenfälle sorgte in der Hauptsache Ronja, sei es, dass wir mit ihr spätabends wegen Koliken in die Klinik mussten, oder sie gern auch schon mal sonntags das Netz eines Rollbratens (Baumwolle / Pute / = fettarm) aus dem Abfall klaut und komplett verspeist. Nach 4 Tagen(!!)kam ein säuberlich verpacktes Häufchen zum Vorschein…
Kurz danach (man sollte meinen, dass wir aus Schaden klug geworden sind, aber irgendein Famlienmitglied denkt nicht IMMER daran, gefährlichen Abfall direkt in die Tonne zu entsorgen…)verspeiste sie in einem unbeobachteten Moment die Knochen von gegrillten Hühnerflügeln.
Das fanden wir nun gar nicht mehr lustig, ein erneuter Anruf in der Klinik in Duisburg brachte uns den Ratschlag der (sehr netten) Ärztin

Hab ich aber im Sommer nicht im Haus (normalerweise nicht, aber nun halt schon) und am Wochenende? Gut, dass es unser Kiosk gibt.
Nun folgte das nächste Problem (dachten wir): Wie kriegt man Sauerkraut aus der Dose in den Hund???
Ist aber überhaupt kein Problem , wenn man einen PON hat:
Unsre beiden waren hellauf begeistert und futterten die halbe Dose ratzfatz leer. Sie hätten sicher noch mehr genommen, aber das schien uns dann doch des Guten zu viel.
War auch gut so.
Fand mein Mann.
Der hat nämlich nachts das Schlafzimmer gewischt…

Benji (Wengeberg)
Kurz vor unserem geplanten Urlaub hat uns dann Jule einen Schrecken eingejagt:
Wir bemerkten abends, dass sie sich immer wieder das Schnäuzchen leckte und uns hilfesuchend anschaute. Wir untersuchten daraufhin die Lefzen, die leicht angeschwollen schienen, eine Rötung oder gar einen Stich konnten wir jedoch nicht entdecken. Wir ließen sie an einem Eiswürfel lecken und schoben einen weiteren unter die Lefzen; rasch ging es ihr besser und wir legten uns schlafen.
Um 2 Uhr wurde Jule sehr, sehr unruhig. Sie kratzte und scheuerte sich ständig, wechselte ihren Schlafplatz und wurde immer hektischer.
Eine Kontrolle ergab:
Der ganze Körper war ödematös angeschwollen, die Augen fast gar nicht mehr zu sehen, Lefzen und Zunge waren auch schon dick. Nun fiel mir ein, dass sie sich am Nachmittag vermehrt den Vorderlauf geleckt hatte, außer einer „Beule“ war dort nichts zu entdecken. Und da Jule auf jeden Zeckenbiss so reagiert, maßen wir dem keine besondere Bedeutung zu. Jetzt war klar, dass da wohl ein anderer Übeltäter, sprich eine Wespe oder ein ähnlich nettes Insekt zugestochen haben musste, denn dass Jule darauf allergisch reagiert, war uns bestens bekannt. Aber so heftig war die Reaktion noch nie.

Sie konnte uns wieder ganz normal anschauen, wir waren ziemlich froh, denn ein PON mit Schlitzaugen schaut schon irgendwie, na sagen wir mal, merkwürdig, aus.
