Wintereinbruch 2006
Am letzten Wochenende im November fielen ca 15 cm Schnee. Alles
war weiß und ich hatte meine helle Freude bei den Spaziergängen.
Wie ein Schneepflug stöberte ich durch den Wald, pustete, nieste,
hüpfte wie ein Känguru und rollte mich durch den Schnee. Einziger
Wermutstropfen:
Meine Füße und Ballen waren recht schnell vereist, so dass wir
den ersten Spaziergang abbrechen mussten. In der Dusche wurde
ich dann aufgetaut -Bääh!!
Aber danach wurde der Schnee fester und ich konnte viel fester
und ich konnte viel besser laufen!!! Plötzlich standen jedoch
überall komische weiße, kugerunde Figuren, die vorher noch nicht
da waren. Vorsichtig und knurrend umkreiste ich sie erst mal.
Die Kreise wurden immer enger und als ich merkte, dass da
Leckerchen drin stecken (ob das wohl Frauchen war, sie schmunzelte
nämlich in ihren Schal ??..)
gab's kein Halten mehr. Nun untersuchte ich jeden Schneemann auf
vielleicht vorhandene Leckerchen. Und bin so von der Wiese kaum
fort gekommen...
Leider war die weiße Pracht nach 3 Tagen schon wieder verschwunden
und nun haben wir wieder das typische November - Dezember - Schmuddelwetter. Macht
mir aber gar nichts aus, ich bin ein "Allwetterhund".
Ich liiiebe es, durch den Wald zu stromern, egal bei welchem Wetter.
Dafür bin ich dann im Haus wirklich super umgänglich und zufrieden
.
Wenn ich nur in dem Zimmer sein kann, wo meine Familie ist.
Und wenn alle mal weg müssen, was hin und wieder in der
Vorweihnachtszeit vorkommen soll, bekomme ich ein ganz besonderes
Leckerchen und nach dem Satz: "Bleib schön hier, wir kommen gleich
wieder!" lege ich mich auf meine Decke und schlafe, bis sie wiederkommen
(und ich noch ein Leckerchen bekomme
!) Ich habe, seit ich 4 Monate alt bin, nie (!!!) wieder geweint
oder etwas kaputt gemacht.
In der letzten Woche ist meine Hüfte geröntgt worden, dazu musste
ich beim Tierarzt eine Kurznarkose bekommen.
Nach der ganzen Vorgeschichte mit meinem Herzen war Frauchen
schon etwas mulmig zumute und Herrchen hat sich sogar extra
frei genommen!! (Nur Hundebesitzer können nachvollziehen,
dass man so verrückt sein kann...) Aber ich habe die ganze
Sache mit Bravour gemeistert: auf dem Tisch habe ich mich ganz
eng an Frauchen gedrückt und Herrchen hat meinen Popo
festgehalten, weil der plötzlich ganz doll gezittert hat...
Aber ich habe keinen Mucks von mir gegeben, auch das Rasieren und
Tropflegen klappte problemlos. Schnell war ich eingeschlafen, das
Röntgenbild wurde gemacht und noch bevor ich wieder wach war, war
meine Familie bei mir im "Aufwachraum", so dass ich gar nicht erst
in Panik geraten konnte. Mit wackeligen Beinchen ging's ab ins
Auto und dann nach Hause. Dort ist mir noch einmal fürchterlich
schlecht geworden (wohl die Nachwirkung von der Narkose), aber
dann hab' ich bis um Abend fast nur noch geschlafen
.
Fressen durfte ich nur abends ein bisschen... Aber ein PON findet
immer Mittel und Wege, um an etwas leckeres zu gelangen, und so
habe ich halt zwei Pfannekuchen vom Teller geklaut, die zu weit
vorn auf der Arbeitsplatte in der Küche standen...
Herrchen ist komisch: Mit viel Aufwand schleppt er einen Baum
ins Wohnzimmer und stellt ihn sogar noch auf einen Tisch!!
Bäume gehören in den Wald und so habe ich mal kräftig gebellt,
was Herrchen überhaupt nicht beachtet hat.
Schon morgens war ich "echt gut drauf" und bin zu Frauchens
ins Bett gesprungen und hab' so lange mit der Pfote gekratzt
und ihr ins Ohr gepustet, bis sie aufgestanden ist. (Sonst
stupste ich sie schon mal, wenn's später wird, aber so
nachdrücklich war ich noch nie).
Sie dachte ich hätte vielleicht
etwas falsches gefressen oder eine Magenverstimmung und wollte
mich in den Garten lassen. Aber Katharina war schon auf und grinste: Jule ist heute
irgendwie aufgekratzt, sie macht nur Blödsinn und will spielen
. (Und das um 7.45 Uhr in der Früh...)
Frauchen beschloss mit mir Fahrrad zu fahren; schon als ich das
Rad sah, "flippte" ich völlig aus vor Freude
. Es gab einen "Turbo-Kaffee" für Frauchen und dann ging's ab in den Wald.
Vor lauter Übermut schlug ich Kapriolen, meine Hinterbeine waren
schneller als die vorderen und ich tobte um die Bäume herum und
hab' richtig Purzelbäume geschlagen. Zwischendurch hüpfte ich wie
ein Känguru, so dass Jogger stehen bleiben, kopfschüttelnd zusahen
und lachend fragten, ob ich gedopt sei.
Keine Ahnung, was das ist, aber ich fühlte mich einfach wohl und
war voller Lebensfreude und das musste raus.
Auf dem Feld war's besonders toll: Da kann man rennen, Haken
schlagen, buddeln, hüpfen
und und und...
Frauchen meint: Sie kenne zwar die "tollen 10 Minuten", aber so etwas,
wie "einer tollen Stunde" habe sie noch nie in einem Buch gefunden.
Wie dem auch sei, danach habe ich brav geschlafen, 6 Eigelbe vom
Küchentisch geklaut (,wenn sie auch in der Schüssel weit vorn stehen),
Geschenkpapier versteckt und war sehr bemüht dafür zu sorgen, dass es
Heilig Abend nicht langweilig wird.